„Meist denkt man,

die Prediger und die Schauspieler seien die schlimmsten. Aber weit gefehlt. Die Musiker sind ihnen über. Und ganz besonders schlimm sind die, die die sogenannte heilige Musik machen.“
So steht’s zu lesen. Bei Fontane, im „Stechlin“.
Dem könnte ich versetzen: was ist schon von einem Satz zu halten, in dem drei „die“ hintereinander aufgereiht wurden, wie schrumpelige Tomaten zum Trocknen (und das von einem, der auf dem Lehrplan als großer Dichter steht).
Aber so leicht geht’s leider nicht. Denn was dem Fontane recht ist, ist gemeinhin billig: „Ein Musiker wird geboren, macht Pause und stirbt“, so etwa die bis zur Ermüdung gehörte öffentliche Vorstellung von der Gesamtbiographie des geschundenen und geschmähten Kollegen- und Kolleginnenstandes.
Und, ja: ich bin auch einer von denen – einer von den Musikern.

AB2015
Ein wenig musikalische Unterstützung? „Meet Malock“, arr./comp.: A. Bürgel

Mein Großvater meinte,
als er hörte, was ich da zu meinem Beruf gemacht hatte: das sei Teil des Familienschicksals und sandte mir eine kleine musikalische Familienchronik.
Sie erlauben, dass ich Ihnen anhand Opas Bilder ein paar meiner Vorfahren vorstelle?
Das Foto hier zeigt die „Schömberger Stadtkapelle“ meines Ur-Ur-Großvaters Franz Bürgel im Jahre 1869. Franz sitzt in der vorderen Reihe – zweiter von links. Dessen mittlerer Sohn Ambrosius wurde 1. Geiger und Pistonbläser in der „größeren Stadt“ Gottesberg und später durch Ernennung des Stadtrates und Bergamtes zum Kapellmeister ernannt. In einem ihm ausgestellten Zeugnis steht zu lesen, er beherrsche „alle Blasinstrumente einschließlich Klavier“, was interessante Rückschlüsse auf die schlesische Spieltechnik des Klaviers erlaubt, nicht wahr?
Sei’s drum.
Ich stelle mich dem Familienschicksal.

Nicht von der Vintage-Bürgel-Band. Dennoch ganz schön: „Open your heart to a child“; comp.: Greg Perrineau, orch.-arr.&co-comp: Andreas Bürgel